Agiler Festpreis – Chancen & Grenzen dieser Vertragsform

Der agile Festpreis - Chancen & Grenzen dieser Vertragsform

Manchmal erfordert das Umfeld einer Produktentwicklung mit einem externen Entwicklungspartner eine Umsetzung als “Agiler Festpreis”, also einer bestimmten Vertragsform. Was das heißt, wie man es erfolgreich angehen kann und welche Erfahrungen wir damit schon gemacht haben, besprechen Oliver und Tim in dieser Folge.

Kaum eine agile Produktorganisation wird sich vermutlich darum reißen, in einem Festpreis-Konstrukt ein Produkt zu entwickeln, aber die Rahmenbedingungen können wir uns in der Realität nicht immer “backen”. So gibt es natürlich immer noch viele Produktvorhaben, die in Form eines Projektes gestartet werden und bei dem ein externer Dienstleister zum Einsatz kommt. Bei der Beauftragung von extern Dienstleistungsunternehmen fordern zunehmend mehr Einkaufsabteilungen großes Organisationen oder Konzerne dabei die Beauftragung als “Festpreis”, d.h. nicht mehr in Form eines Dienstleistungsvertrags (“Time & Material”). Wie passt das aber zu einer agilen Vorgehensweise?

Auch wenn ein agiler Festpreis nach unserer Beobachtung in letzter Zeit zwar zunehmend seltener als Vertragsform vorkommt, als noch vor einigen Jahren, ist es spannend sich dieses Konstrukt noch mal zusammen anzusehen.

Vermutlich ist die Forderung nach einem agilen Festpreis auch eher einem nicht agilen Umfeld geschuldet. D.h. die Budgetierungs- und Einkaufsprozesse des Unternehmens sind noch nicht auf die Vorgehensweise einer agilen Produktentwicklung eingestellt. Somit ist ein “Agiler Festpreis” u.E. letztlich nur ein Hilfskonstrukt, um eine agile Produktentwicklung im Kontext eines nicht agilen Organisationsumfeldes starten zu können.

Tim berichtet von seinen Erfahrungen eines großen agilen Festpreis-Projektes, das er in einem Konzernumfeld zusammen mit einem externen Entwicklungsdienstleister eingeführt und umgesetzt hat. Tipps was, was er heute anders machen würde und was damals geholfen hat, die Entwicklung letztlich positiv umzusetzen.

Eine gute Episode unseres Podcast zu dem Themenkomplex ist sicherlich “Zusammenarbeit mit einem externen Team vom Dienstleister“. Aber auch andere Folgen haben sich schon mit den Dienstleister-Kontext beschäftigt.

Mögliche Quellen, um tiefer in das Thema einzusteigen:

Hast du selber schon Erfahrungen mit der Vertragsform “Agiler Festpreis” gemacht? Wenn ja, welche Tipps hast du für uns alle? Wir sind wirklich sehr neugierig zu erfahren, welches Vorgehen in deinem Kontext erfolgreich ist/war. Und wir freuen uns, wenn du deine Learnings mit uns in einem Kommentar hier oder auf unserer Produktwerker LinkedIn-Seite teilt.

2 Kommentare zu „Agiler Festpreis – Chancen & Grenzen dieser Vertragsform“

  1. Spannender Beitrag, vielen Dank dafür!
    Tatsächlich versucht die Organisation in der ich als externer PO mit einem externen Entwicklungsteam unterwegs bin, derzeit auf einen agilen Festpreis umzustellen. Das ist das Ziel des oberen Managements. Versprochen wird sich davon mehr Verantwortungsübernahme durch die Dienstleister und mehr Sicherheit was geliefert wird. Und wir im Projekt verproben es nun.
    Wir haben haben dabei den Vorteil, dass das Projekt schon seit über einem Jahr im T&M-Modell lief – die von euch empfohlene Voraussetzung für die Einführung eines Festpreises.

    Idee in der Organisation ist es, dass auf zwei Monate (als 4-5 Sprints) die Sprints vorausgeplant werden. Das macht das Scrum-Team in einem entsprechenden Planungsmeeting kurz vor Beginn der neuen zwei Monatsphase. Dabei sind auch interne Kollegen, allerdings nur als Berater und um zu verstehen, warum Stories/Epics die entsprechende Größe haben und nicht der Eindruck entsteht, dass die Teams alles maximal groß schätzen. Geschätzt wird mit Storypunkten mit Fibonaccizahlen, der Umfang der zwei Monatsphase ist auf Basis der Velocity (abzgl. geplante Abwesenheiten) berechnet. In der Sprintbefüllung werden 10% nicht geplant um Platz für die Themen zu lassen, die ungeplant reinkommen oder die beim Entwickeln sich als weitere Notwendigkeit herausstellen.

    Finanziell hat es noch keine Konsequenzen, da wir das gerade als Pilot durchführen – im bestehenden T&M-Vertragskonstrukt. Es gibt aber schon Diskussionen wie es umgestellt werden soll, aber diese sind noch in einem frühen Stadium. Es wird aber – so es denn kommt – auf ein ähnliches Konzept wie in eurem Podcast angesprochen hinauslaufen: +/- 5% Varianz auf die zusicherten Storypunkte.

    Bisher läuft es ganz gut, allerdings liegt das meiner Meinung daran, dass die Teams schon länger zusammenarbeiten und das Produkt und Umfeld recht gut kennen. Und so lange es nur eine Trockenübung ohne vertragliche Folgen ist, tue ich mich mit einer wirklichen Einschätzung noch schwer. Meine Befürchtung ist, dass es schnell auf Diskussionen um Storyinhalte geht und das Feature x darin eigentlich erwartet wurde, sobald da Geld dran steht. Aber das kann ich natürlich noch nicht absehen und da ihr im Podcast das so auch nicht als Problem besprochen habt, scheint es ja bei euch nicht passiert zu sein?

    Auf jeden Dank vielen Dank für den wöchentlich sehr erhellenden Podcast, macht weiter so!

    1. Hey Felix,
      vielen Dank für Deinen tollen und informativen eigenen Erfahrungsbericht! Genau auf so ein Feedback hatte ich mit meinem Aufruf im Podcast gehofft. Du hilfst damit auch sicherlich vielen anderen Hörer:innen. Klasse!!
      …und natürlich auch ganz lieben Dank für Dein wertschätzendes Feedback zu unserer Arbeit mit dem Podcast. Deine Worte treiben uns an, hier weiterhin regelmäßig zu liefern… 😉
      Herzlicher Gruß aus Köln, Tim

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Aktuelle Episoden von unserem Podcast

Nach oben scrollen