Die Produktvision beschreibt eine Zukunft, die durch das eigene Produkt erreicht werden soll. Für Product Owner ist sie ein hilfreiches Tool und wichtige Entscheidungen können von ihr abgeleitet werden. Vor allem kann sie helfen zu erklären, warum bestimmte Featurewünsche nicht ins Backlog übernommen werden. Gibt es keine aktuelle Produktvision, ist es die Aufgabe des Product Owners schnellstmöglich dafür zu sorgen, dass alle gemeinsam eine Produktvision erstellen. Andernfalls wird es sehr schwer zu erklären, warum man bestimmte Anforderungen priorisiert bzw. daran arbeitet und andere nicht.
Die Produktvision sollte immer zusammen mit dem gesamten Team und den wichtigsten Stakeholder erarbeitet werden. Häufig reicht ein Workshop von maximal einem Tag. Ziel ist es, dass durch die konkrete Produktvision auch ein gemeinsames Verständnis unter allen Beteiligten hergestellt wird. Üblich ist, die Zielgruppe des Produktes, deren Bedürfnisse, ein sehr grobe Produktdefinition und die verbunden Geschäftsziele aufzunehmen. Die Produktvision und das Positioning Statement seines Produktes sollte jeder Product Owner im Schlaf aufsagen können.
Als Product Owner kommunizierst du die Produktvision bei jeder Gelegenheit. Das Sprint Review ist dabei ein besonders gut geeignetes Event, weil man die Ergebnisse des Sprints sowie die nächsten geplanten Schritte in den Kontext der größeren Vision setzen kann. Falls Teilnehmer des Sprint Reviews äußern, dass sie die Produktvision nicht mehr hören können, ist ein guter Zeitpunkt, die Vision wenige häufig zu zitieren. Bei den meisten Product Ownern hängt die Vision für jedermann sichtbar im Büro.
Die Produktvision sollte regelmäßig inspiziert und adaptiert werden, wir empfehlen jedes halbe Jahr. Spätestens wenn es neue Erkenntnisse über die Zielgruppe und deren Bedürfnisse gibt, ist ein guter Zeitpunkt für eine mögliche Überarbeitung gekommen. Ansonsten landet die Produktvision schnell in der Schreibtischschublade oder in Confluence.
