Wie die Produktvision hilft, Product Ownern eine Richtung zu geben

Wie die Produktvision hilft, Product Ownern eine Richtung zu geben - Oliver, Dominique und Tim im Gespräch

Die Produktvision beschreibt eine Zukunft, die durch das eigene Produkt erreicht werden soll. Für Product Owner ist sie ein hilfreiches Instrument und wichtige Entscheidungen können von ihr abgeleitet werden. Sie wirkt damit wie ein Kompass, der uns hilft unser Produkt in die richtige Richtung zu steuern. Die dazu passend gewählte Produktstrategie muss aber nicht zwingend auf direktem Wege zur Vision führen, sondern kann auch bewusste (!) Umwege enthalten.

Dennoch verzichten leider noch zu viele Produktteams (unbewusst) auf eine im Team gelebte Produktvision, die jeder mehr oder minder gut verinnerlicht hat. Ein hübscher Satz aus der Strategieabteilung, der dann in den Untiefen des Firmen-Wiki bringt halt nichts und wäre für uns auch keine gültige und gelebte Produktvision. Aber auch eine Vision, die in einem Workshop vor x Jahren mal erstellt wurde und nicht regelmäßig diskutiert und ggf. auch mal angepasst wird, bringt keinen Mehrwert.

Wo und wie eine Produktvision hilft, aber auch welche Methoden zur Erarbeitung möglich sind, darüber haben Oliver, Dominique und Tim miteinander diskutiert.

In der Folge besprachen wir folgende Techniken

  • Das Product Vision Board ist ein Tool von Roman Pichler, der er auf seiner Webseite beschreibt und zur Nutzung bereitstellt.
  • Das Product Vision Template basiert auf Geoff Moore’s “Positioning Statement” aus seinem bekannten Buch “Crossing the Chasm: Marketing and Selling High-Tech Products to Mainstream Customers”
  • Als Erfinder der Product Vision Box werden im allgemeinen Bill Shackelford und Jim Highsmith genannt. Highsmith ist einer der Co-Autoren des Agilen Manifests und Vater des Adaptive Software Developments (ASD). Er nannte die Übung “Design the Box”. Eine frühe Quelle hierzu findet Ihr hier.
  • Das Product Vision Interview, basiert auf der Rollenspiel-Methode „Gutes Produkt, schlechtes Produkt” von Dominique Winter.

Mehr in der Produktwerker Box

Weitere Quellen haben wir in unserer Produktwerker Box (produktwerk.de/produktwerker/box) zusammengestellt. Dort bieten wir euch für ausgewählte Herausforderungen von Product Owner:innen von uns kuratierten und empfohlenen Content, wie z.B. Buchempfehlungen, gute Blog Artikel, Videos, Podcast-Folgen, Übungen und Tools.
Hier der Link zur Herausforderung Produktvision erstellen.

Die Nutzung einer Produktvision im Sprint Review haben wir in unserer Podcast-Folge 4 zum Thema Review ausführlich erläutert.

Wir freuen uns daher über Euer Feedback zur Folge oder ganz generell auf produktwerk.de/produktwerker, per Mail an podcast@produktwerk.de/produktwerker oder via Twitter an @produktwerker.

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2 Kommentare zu „Wie die Produktvision hilft, Product Ownern eine Richtung zu geben“

  1. Hallo Produktwerker,

    vielen Dank für Euren Podcast und diese tolle Folge!

    Wie geht Ihr denn bei der Vision bei reiferen Produkten um? Meines Erachtens ist auch hierfür eine Vision für die kommenden 1-3 Jahre auch ein gutes Instrument in der Produktentwicklung und im Stakeholdermanagement. In einem jährlichen Workshop, z.B. zu Beginn des Geschäftsjahres oder zu einem anderen passenden Zeitpunkt, könnte die Vision überprüft oder neu formuliert werden. Bei vielen existierenden (Software-)Produkten gibt es jedoch meist mehrere existierende Zielgruppen bzw. Personas in der Produktentwicklung. Die Tools, die erwähnt habt beziehen sich jedoch immer auf eine Persona oder Target Customer. Nutzt man z.B. das Positioning Statement von Geoffrey Moore mit mehreren Zielgruppen, dann wird das total schwammig und eigentlich nicht mehr benutzbar. Mit mehreren Visionen zu arbeiten scheint mir ebenso unsinnig, gleichzeitig fühlt es sich auch falsch an in der Vision existierende Kundengruppen vollständig außer acht zu lassen. Wie geht Ihr hier vor oder was könnt Ihr empfehlen?

    Besten Dank, Christian

    1. Hallo Christian,
      vielen Dank für Dein nettes Feedback und die wirklich gute Frage!

      Zum einen sind wir genauso der Ansicht, dass die Produktvision regelmäßig überprüft und ggf. geändert werden sollte. Grund ist v.a. Markt- und Wettbewerbssituationen verändern und wir (hoffentlich) neues gelernt haben, was im Zweifel bis zu neuen Erkenntnissen bzgl. der Produktvision führen. Bei Startups spricht man dann ja auch vom Pivotieren. Die Kadenz bzw. Regelmäßigkeit eines solchen “Vision Reviews” hängt demnach sehr von der Volatilität der Umfeldbedingungen ab. Mindestens würden wir das aber jährlich empfehlen. Bei großer Dynamik vom Kontext noch häufiger.

      Bzgl. mehrerer Zielkundensegmente:
      So wie Du Dein Gefühl (“wird total schwammig”) beschreibst, verhält es sich doch am Ende auch mit dem Produkt, wenn ich zugleich versuche zwei (oder mehr) Zielrichtungen zu verfolgen. Wie eine Schrotflinte sehr stark streut, so würde ein Produkt halt auch “viele ein wenig treffen”. Als Strategie (nicht Vision!) kann man das für Brand Awareness und zu Beginn vielleicht verfolgen, um seinen Product Market Fit zu finden. Wenn ich aber ein erfolgreiches Produkt etablieren will, braucht es u.E. Klarheit und Fokus. Und deshalb würde ich einfach sehr intensiv diskutieren, welches Zielkundensegment das wichtigste ist und dieses dann in die Vision packen. Das erzeugt Fokus. Wir sagen gerne: Vom Wort “Fokus” gibt es keinen Plural! (formal natürlich schon, aber der Spruch löst meist eine tolle Diskussion aus 😉
      Die Fokussierung in der Vision bedeutet ja auch nicht, dass ich sekundäre Zielgruppen nicht auch bediene.

      Hier mal ganz transparent am Beispiel unseres Podcasts (das sind unsere Originalformulierungen aus unserem Product Vision Board):

    2. Primäre Zielgruppe: “Product Owner & Menschen, die PO werden wollen”
    3. Sekundäre Zielgruppe: “Head of Product / „Bevollmächtiger“ der Product Owner”
    4. Produktvision (vom 16.09.2019, Ende Dez. 2019 sind wir dann live gegangen):
      “Für Product Owner, die sich in Ihrer Rolle noch unsicher fühlen und sich weiterentwickeln wollen, ist der “Produktwerker”-Podcast ein deutschsprachiger Audio-Podcast, der durch wertvolle Impulse den Wunsch zur Steigerung der eigenen Wirksamkeit auslöst.”

      Inzwischen haben wir die Vision ganz leicht angepasst: das erste “und” wurde durch “und/oder” ersetzt.
      Weil wir diese Vision verfolgen (vielleicht merkst Du das als Hörer sogar), versuchen wir wenn irgendwie möglich zwischen 30 – 45 Minuten zu bleiben. Und wir haben an der ein oder anderen Stelle auf 1-2 hervorragende Gäste verzichtet, weil die nur englischsprachig waren. Und auch auf Video bzw. parallele YouTube-Veröffentlichung verzichten wir ganz bewusst. Auch von einzelnen Wünschen nach Transkription/Volltext der Folgen haben wir aufgrund unserer Vision verzichtet.

      Zurück zur Frage: Die o.g. sekundäre Zielgruppe ist nicht in der Vision erwähnt – dennoch streuen wir zwischendurch immer wieder Themen für diese Zielgruppe ein. Ähnliches gilt für eine tertiäre Zielgruppe (“UX-Menschen”): die haben wir damals noch gar nicht so gesehen, aber durch einige Themen und v.a. das Engagement von Dominique in der UX-Community haben wir eine nennenswerte Hörerschaft in dieser Zielgruppe. Daher bieten wir auch hierzu immer mal wieder Themen an.

      Haben Dir diese Gedanken geholfen? Herzliche Grüße, Tim

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