Viele Teams behandeln das Product Backlog Management wie eine lästige Pflicht. Dabei ist es laut Scrum Guide eine der Kernaufgaben des Product Owners – und der Schlüssel zu Klarheit, Wirksamkeit und fokussierter Zusammenarbeit. Nur: Das funktioniert nur dann, wenn Product Backlog Management wirklich verstanden und gelebt wird. In dieser Podcastfolge sprechen Tim und Oliver über die Erfolgsfaktoren eines guten Product Backlog Managements – und über die Fragen, die Product Owner dazu immer wieder stellen.
Warum viele Product Backlogs scheitern
Oliver bringt frische Eindrücke aus seiner Masterclass mit, in der er regelmäßig mit Product Ownern aus ganz unterschiedlichen Kontexten arbeitet.
Seine Beobachtung:
Viele Backlogs sind überfrachtet.
Die Zielorientierung fehlt.
Kommunikation und Fokus sind oft nicht im Gleichgewicht.
Product Backlog Management ist eben mehr als das bloße Aufschreiben, Sortieren und Pflegen von Anforderungen. Es geht darum, strategische Ausrichtung sichtbar zu machen, Entscheidungen für jedermann nachvollziehbar zu gestalten und ein gemeinsames Verständnis zu fördern – auch außerhalb des Entwicklerteams.
Das Product Goal als Orientierung
Ein klares Product Goal für einen Zeitraum von 3-6 Monate hilft doppelt:
Die Priorisierung fällt leichter.
Gespräche mit Stakeholdern werden einfacher – ohne sich in Mikro-Diskussionen über einzelne Tickets zu verlieren.
Die Qualität der Diskussion entscheidet, ob das Backlog Management zur strategischen Steuerungszentrale wird – oder zum politischen Minenfeld.
Kommunikation & Darstellung: angepasst statt austauschbar
Kommunikation ist kein „Add-on“. Sie ist ein integraler Bestandteil von gutem Product Backlog Management – vorausgesetzt, sie wird auf die Zielgruppe zugeschnitten. Für Entwickler:innen mag Jira ideal sein, Business-Stakeholder brauchen oft andere Formate. Story Maps oder visuelle Boards helfen, Zusammenhänge greifbar zu machen und Wirkung sichtbar zu machen.
Priorisieren mit Klarheit
Methoden wie MoSCoW sind beliebt – erzeugen aber oft keine eineindeutige Reihenfolge. Olivers Erfahrungen im Coaching vieler Product Owner zeigt: Die Methode ist fast zweitrangig. Entscheidend ist eine klare, nachvollziehbare Entscheidungskette. Wer Vision, Strategie, Outcome-Roadmap, Product Goal und Sprint Goal konsequent nutzt, priorisiert seltener nach Bauchgefühl – und häufiger mit Klarheit und Wirkung. Nebenbei erreicht man, dass die Priorisierung sich fast zwangsläufig ergibt.
Schlank statt überladen
Ein zu großes Product Backlog bremst. Unklare Inhalte, vergessene Altlasten, fehlender Überblick – all das verhindert Fortschritt. Olivers rät hier mutig zu sein und auszumisten. Wer nicht mehr präsent hat, was alles im Product Backlog steht, verliert nicht nur Zeit, sondern auch Fokus.
Product Backlog Management ist nicht Requirements Engineering & Priorisierung. Es ist ein strategisches Führungsinstrument. Wer es beherrscht, sorgt für mehr Fokus, bessere Zusammenarbeit und ein wirkungsvolleres Produkt. Wer es vernachlässigt, verschenkt Potenzial – und riskiert, in der operativen Komplexität unterzugehen.
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Mehr InformationenHinweis auf alte Podcastfolgen
- Das Product Goal und seine Bedeutung für Product Owner
- Features wegwerfen – was braucht’s dafür außer Mut?
- The Decision Stack
- Agile Product Roadmaps
- Nutze Story Mapping, um mit Stakeholdern über Outcome zu sprechen
- Mit Storytelling andere von deinen Produktideen überzeugen
- AARRR-Modell: Wie Pirate Metrics Product Ownern helfen
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